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Musik

BBC wegen Coke-Sponsorship in der Kritik

Die britische BBC gerät nach der Verkündung eines Sponsor-Deals zwischen den Charts-Ermittlern der Official UK Charts Company und dem Softdrink-Giganten Coca Cola ins Kreuzfeuer.

ks02.12.2003 12:08

Die britische BBC gerät nach der Verkündung eines Sponsor-Deals zwischen den Charts-Ermittlern der Official UK Charts Company und Coca Cola ins Kreuzfeuer: Der Softdrink-Gigant will ab dem 1. Januar die wöchentlichen Charts-Shows für Singles auf Radio 1 und für Alben auf Radio 2 sowie die Sendung "Top Of The Pops" präsentieren. Außerdem soll Coke auch als Sponsor der für das neue Jahr angekündigten Download-Charts auftreten. Der Deal zwischen Coca Cola und den Charts-Ermittlern soll zwei Jahre laufen und ein Volumen von mehr als einer Mio. Pfund haben. Obwohl die BBC generell keine Werbung ausstrahlt, will der Sender den Namen des Softdrink-Konzerns im Rahmen der Charts-Shows erwähnen. Das brachte dem öffentlich-rechtlichen Sender, der nicht an den Verhandlungen teilnahm, harsche Kritik von Seiten der Politik und der Gesundheitsbehörden ein: Kulturstaatssekretärin Tessa Jowell hatte erst am Tag der Bekanntgabe des Charts-Deals schärfere Richtlinien für die auf Kinder als Konsumenten zielende Werbung für Lebensmittel gefordert. Und Kath Dalmeny von der britischen Ernährungsbehörde nannte den Deal "heuchlerisch", da Coca Cola erst kürzlich bekannt gegeben habe, sich mit seiner Konzernwerbung nicht mehr an Kinder unter zwölf Jahren zu wenden. Schließlich rieben sich auch Privatsender daran, dass die BBC Werbung quasi durch die Hintertür zulasse.

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