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Musik

In 28 Monaten von Null auf Echo

Die Echo-Fachjury kürte den Berliner Medienanbieter Dussmann - das KulturKaufhaus zum Handelspartner des Jahres: Geschäftsführer Hartwig Schulte-Loh präsentiert seinen Kunden in der Haupstadt ein überzeugendes Konzept.

Martin Schruefer08.03.2000 23:00

Am 31. Oktober 1997 öffnete Das KulturKaufhaus an der Berliner Friedrichstraße zum ersten Mal seine Türen. Die Verkaufsfläche von rund 4700 Quadratmetern erstreckt sich über vier Stockwerke im Firmensitz der Dussmann-Gruppe, deren weitere Geschäftsfelder im Dienstleistungsbereich liegen. Als Medien-Kaufhaus setzen Schulte-Loh und sein Team auf einen Produkt-Mix aus Tonträgern, Büchern, Videos, DVDs und Software. Im Musik-Bereich hält Dussmann jeweils 50.000 CDs in den Segmenten Klassik und Pop/Jazz bereit. Zudem ergänzen eine Weltmusik- und eine DVD-Abteilung mit 2500 Titeln das Angebot. Schulte-Loh zeigt sich vom Erfolg der DVD positiv überrascht: "Es erstaunt mich, dass unsere Politik, ein Sortiment mit fachlicher Beratung anzubieten, sich auch in diesem Bereich auszahlt." Für das vergangene Jahr peilte Schulte-Loh allein mit Tonträgern einen Umsatz von mehr als 16 Millionen Mark an, ein Wert, den er jüngst im Gespräch mit MUSIKWoche bestätigte. Entgegen der verbreiteten Klagen der Branche über einen schwachen Start in das neue Jahr verzeichnet Schulte-Loh aber auch für die Monate Januar und Februar 2000 ein Umsatzplus von fast 30 Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten. Dussmann sorgte von Beginn an für frischen Wind im Handel: Allein die ersten 100 Geschäftstage brachten einen Umsatz von acht Millionen Mark. Zudem erreichte das Haus mit einem personalpolitischen Schritt die Ausweitung der Öffnungszeiten: Durch die Beförderung von Mitarbeitern zu leitenden Angestellten mit Prokura gelang es, die Ladenschlussregelungen zu umschiffen und das Geschäft von Montag bis Samstag von 10 bis 22 Uhr zu öffnen. Das Berliner Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit verlängerte im Februar die bestehende Sondergenehmigung für ein weiteres Jahr. Die Öffnungszeiten machen sich positiv bemerkbar: Das KulturKaufhaus vezeichnet rund 30 Prozent seines Umsatzes in der Zeit nach 20 Uhr. Die im vergangenen Jahr ins Auge gefassten Expansionspläne (MUSIKWoche berichtete in Heft 44/99) gerieten indes zunächst in Stocken: Ein Vertrag über die Anmietung von Geschäftsräumen in München kam bislang nicht zustande. Die Expansion nach München und Wien bleibt dennoch weiterhin im Fokus der Dussmann-Gruppe. Und Schulte-Loh engagiert sich auch im kulturellen Bereich: Das Haus bietet eine eindrucksvolle Kulisse für kleinere Auftritte - so finden immer wieder Signierstunden und Pressegespräche von verschiedenen Künstlern statt; Gäste waren unter anderem der Cellist Yo-Yo Ma, der Flötist Emmanuel Pahud oder auch populäre Stars wie Helmut Lotti. Zur Zeit präsentiert das KulturKaufhaus eine Veranstaltungsreihe mit Künstlern der Komischen Oper Berlin: Einmal im Monat finden in der Klassikabteilung Einführungen zu den Sinfoniekonzerten der Komischen Oper statt.

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