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Musik

Vertriebstagung BMG Entertainment

Das Motto des Meetings lautete "BMG 2000 - Zeit für neue Wege". Und neue Wege ging BMG schon mit der Jahrestagung, die vom 25. bis 28. August auf der Nordsee-Insel Borkum stattfand.

Martin Schruefer16.09.1999 22:00

Statt Tagungshotel eine Jugendherberge, statt Großstadt-Flair der Erholungswert eines Kurortes - und statt der üblichen Tagungsroutine optimistische Aufbruchsstimmung mit einem Hauch von Abenteuerurlaub: Auf Borkum, der westlichsten der ostfriesischen Inseln, trafen sich rund 400 BMG-Delegierte, um sich für die Herausforderungen der Zukunft - unmittelbar und längerfristig - zu wappnen. Die Jugendherberge der Insel, früher eine Kaserne der Bundesmarine, wurde zum Tagungshotel umfunktioniert. Mehrbettzimmer und Gemeinschaftsduschen hatten zwar im Vorfeld der Veranstaltung für Geraune gesorgt, erwiesen sich aber sehr schnell als gemeinschafts- und kommunikationsfördernd - zumal mit Fußballplatz, Go-Kart-Bahn und Fahrrädern für jedermann und -frau auch der Freizeitwert der Backsteinkasernen nicht zu verachten war. Die Sporthalle der Herberge wurde zum Kongreßsaal ausgebaut, ein großes Zelt bot reichlich Essen und Getränke, und das Kurhaus von Borkum bildete den Rahmen für die festliche Abendveranstaltung mit dem ungarischen Klarinettisten St. Martin sowie mit Max Raabe und seinem Palast-Orchester. Darüber hinaus war die Nordsee nicht weit - wer wollte, konnte eine Wattwanderung machen, und am zweiten Abend gab es eine Barbecue-Party am Nordstrand. Da trat die tschechische Sängerin Vera Bila mit ihrer Gruppe im Zelt auf, und zum krönenden Abschluß der Tagung, die die Hamburger Agentur Nexus Events organisierte, schürte Charts-Stürmer Lou Bega himself mit einer feurigen Performance das Mambo-Fieber. "Ihr Kinderlein kommet", hieß es dabei, denn Gastgeber Thomas M. Stein holte die Jugend von Borkum ins Zelt vor die Bühne. Bega, dessen "Mambo No. 5" sich mittlerweile für Dreifach-Platin qualifiziert hat und sogar in Großbritannien an der Spitze der Charts steht, erhielt aus den Händen von Stein, Andre Selleneit und Christian Wolff als Vorgeschmack schon eine Goldene Schallplatte. Er revanchierte sich, indem er diese und andere BMG-Notablen zum Mambo mit seinen rassigen Mädels auf die Bühne bat. Mit Lou Bega, Eiffel 65 und Wolfgang Petry hat BMG Berlin Musik derzeit drei der wichtigsten Umsatzbringer des Unternehmens im Portfolio. Darauf wies auch Geschäftsführer Christoph Schmidt in seiner Begrüßungsrede hin. Ansonsten kann BMG Entertainment Germany/Switzerland/Austria/Eastern Europe (GSA/EE) mit einem Umsatz von 901 Millionen Mark für das am 30. Juni 1999 abgelaufene Geschäftsjahr 1998/ 1999 ein stabiles Ergebnis vorweisen. Der fünfprozentige Rückgang im Vergleich zum Geschäftsjahr 1997/1998 (947 Millionen Mark) resultiert zum einen aus den hohen Einbrüchen in Osteuropa, vor allem in Polen und Rußland, und zum anderen aus den fehlenden Umsätzen - 1997/1998 immerhin rund 40 Millionen Mark - der BMG Video/ Universum Film. Die Videofirma wurde im August des vergangenen Jahres im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft an das Bertelsmann-Joint-Venture CLT-Ufa verkauft. Im Hinblick auf das Tagungsmotto - "Zeit für neue Wege" betonte Stein die Chancen, die neue digitale Technologien böten, und nahm manchem Delegierten die Scheu vor den anstehenden Veränderungen. Stein meinte: "Unsere Kernkompetenzen - junge Talente zu finden, aufzubauen und weltweit zu vermarkten - werden mit Hilfe des Internet effizienter. Das Netz wird sie aber nicht ersetzen können.'

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