MusikWoche

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Auf "Amen" ([Virgin Music](/company/virgin-music-label-und-artist-services-germany)/[Universal Music](/company/universal-music-vertrieb)), dem sechsten Studioalbum seines Projekts Get Well Soon, beschäftigt sich Konstantin Gropper mit den Herausforderungen unserer Zeit - von den Auswirkungen der Pandemie bis hin zu den großen sozialen Fragen.


Dabei ist "Amen" ein grundlegend zugängliches Werk geworden und hat nichts von der Schwere und Bedrücktheit der zurückliegenden beiden Pandemiejahre. Geschrieben hat Gropper das Album während des Lockdowns Anfang 2021, hauptsächlich in seinem privaten Keller und einem einsamen Ferienhäuschen inmitten der Pfälzer Weinberge. "Was bei mir vor den Aufnahmen steht, sind relative lange Recherchephasen", erklärt der Musiker. "Zuerst gibt es eigentlich immer ein übergeordnetes Thema. Das ist schon seit dem zweiten Album so. Ich brauche so eine Art von Überschrift, damit daraus dann wirklich eine Platte mit einem roten Faden wird." Konstatin Gropper mag gern Konzeptalben, wie er im Interview ausführt. "Das übergeordnete Themen von 'Amen' ist sowas wie Optimismus und Hoffnung. Das kommt natürlich daher, dass man anders gar nicht zurechtkommt in dieser Zeit."


Musikalisch präsentiert sich Get Well Soon auf dem neuen Longplayer stilistisch vielseitiger denn je. Die Bandbreite reicht von Krautrock-Rhythmen bis hin zu Hi-NRG-Anklängen. "Ich habe im Vorfeld einige Playlisten erstellt, in die ich Songs reinpackte, die mich optimistisch stimmten. Und die fallen meist sehr unterschiedlich aus. Und so kommt dann auch die Vielfalt auf dem neuen Album zustande."


Neben seiner Arbeit mit Get Well Soon hat Konstantin Gropper in den letzten Jahren auch diverse Soundtracks kreiert, unter anderem für die Netflix-Serie "How To Sell Drugs Online Fast". "Was ich, wenn es geht, gerne vermeiden möchte, ist, dass sich das vermischt. Gerade für meine Alben muss ich mich schon ein wenig eingraben. Durch die Pandemie bin ich als Musiker beruflich mit den ganzen Auftragsarbeiten gut durchgekommen. Aber ich musste mir jetzt für 'Amen' schon ein Fenster von drei, vier Monaten freischaufeln, da ich wusste, danach geht dann bereits die Arbeit an der nächsten Serie oder am nächsten Film los." Inzwischen arbeitet Gropper auch bei seinen Get-Well-Soon-Alben gern mit konkreten Deadlines. "Auch weil ich daran durch die Auftragsarbeiten bereits gewohnt bin. Und es funktioniert sehr gut, auch wenn es bei dieser Platte wieder sehr streng getaktet war."


Ein gewisser Zeitdruck scheint sich auf die Qualität der Musik von Konstatin Gropper nicht negativ auszuwirken. "Meine Arbeitsweise ist eigentlich immer gleich und ist erst einmal sehr softwarebasiert. Mein Anspruch ist es aber, gerade bei Get Well Soon, soweit es geht, alles in echt einzuspielen." Vor allem Schlagzeug, Streicher und Bläser werden im Studio von anderen Musiker:innen aufgenommen. "Das beschränkt sich aber meist darauf, was ich bereits vorher aufgeschrieben habe. Entweder sie erhalten vorher die Noten oder die entsprechenden Aufnahmen und kommen dann bereits vorbereitet da hin."


Mit einer Spielzeit von fast einer Stunde ragt "Amen" aus den sonstigen Albumveröffentlichungen heraus. "Ich versuche nicht besonders lange Alben zu machen, das passiert einfach", erklärt der Musiker. "Das ist zwar sehr unzeitgemäß, aber viele heute wissen es zu schätzen, dass ich mir für die Songs ein wenig mehr Zeit nehme."


Zuletzt hatte er als Get Well Soon das Album "The Horror" (2018)...

Get Well Soon: Viel Optimismus und Hoffnung trotz turbulenter Zeiten