MusikWoche

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Am 1. Dezember 2018 bot der gastgebende [Bayerische Rundfunk](/company/bayerischer-rundfunk-br) (BR) ein umfangreiches Programm in seinem Münchner Funkhaus: Nach einem Panel zum Thema Streaming und Radio folgte die elfte Verleihung des New Music Awards, die dann überging in das Puls Festival. Dieses öffentliche Live-Event wiederum war einen Tag zuvor bereits im E-Werk in Erlangen mit einem nahezu identischen Line-up über die Bühne gegangen.


In München begannen die Aktivitäten mit um 16:30 Uhr mit der Podiumsdiskussion "Radio trifft Streaming - Eine Hassliebe ohne Zukunft?". Puls-Moderator Laury Reichart führte klug und kompetent durch die gut einstündigen Runde, an der Michael Höweler (Amazon Music), Markus Ernst (Napster), Daniel Finke (Columbia/Sony Music), Florian Meyer-Hawranik (Puls/BR), Sophie Dezlhofer (Bayerischer Rundfunk) und Aditya Sharma (Fritz/rbb) teilnahmen.





Streitpunkt blieb dabei die Frage, wie die öffentlich-rechtlichen Sender in einer sich wandelnden Medienlandschaft, in der laut einer aktuellen britischen Studie jeder zweite 15-Jährige noch nie Radio gehört hat, mit ihren Inhalten umgehen sollen. So sprach sich etwa Meyer-Hawranek dafür aus, dass die originären Inhalte wie Reportagen, Dokumentationen oder Podcasts auch auf Streamingplattformen zu finden sein müssen, während Sharma betonte, dass bei diesen Diensten die Gefahr bestehe, dass ein Nutzer gar nicht mitbekomme, wer eigentlich diese wertvollen Inhalte ursprünglich generiert hat.


Die Repräsentanten der Streamingdienste betonten hingegen, dass sie eine "Ergänzung, kein Ersatz" fürs Radio sein wollten. Tenor der Runde war die Erkenntnis, dass man trotz einer verschiedenen Interessenlage die Zusammenarbeit verbessern könne, gleichzeitig dürfe das Radio aber nicht die eigenen Stärken vergessen und müsse diese besser kommunizieren. "Denn noch funktionieren Kanäle wie BR1 oder BR3 hervorragend, aber keiner kann sagen, wie das in fünf oder zehn Jahren aussieht", sagte Dezlhofer.


Nach einem Get-together im Foyer, bei dem sich der BR auch um das leibliche Wohl der eingeladenen Branchengäste und Medienpartner kümmerte, ging es hinüber in das Orchesterstudio 1 des BR-Funkhauses, wo ab 18 Uhr auch die Öffentlichkeit Zutritt hatte, um der elften Verleihung des New Music Awards beizuwohnen.


Der Nachwuchspreis der jungen Wellen der ARD-Sender - Puls (BR), Next (Radio Bremen), DasDing (SWR), 1Live (WDR), Fritz (rbb), Sputnik (MDR), N-Joy (NDR), UnserDing (SR) und YouFM (hr) - wartete dieses Mal mit einigen Neuerungen auf. Nicht nur war der BR erstmals Gastgeber der zuvor in Berlin ausgerichteten Preisverleihung, erstmals gab es mit dem "Durchstarter des Jahres" (für bereits etwas etablierte Acts) und dem "Newcomer des Jahres" (für ganz neue Bands und Künstler) zwei Kategorien.


Nominiert hatten die einzelnen Sender Amili (WDR), Rola (YouFM), Novaa (DasDing), Fibel (MDR Sputnik), Emily-Mae Lewis (N-Joy), Mega! Mega! (UnserDing), Die Sauna (Puls), Gurr (Fritz) und Reeza (Bremen Next)...

Münchner Dreiklang aus Panel, Puls Festival und New Music Award