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Recorded & Publishing

Entlassungen bei Universal

Universal Music muss schlanker werden und spart zunächst bei den Personalkosten. Wie das Unternehmen heute bekanntgab, treffen die Entlassungen vor allem die Kollegen im Vertrieb und bei der Universal Marketing Group.

ch24.11.2003 15:42
Trennt sich von Mitarbeitern: Renner
Trennt sich von Mitarbeitern: Renner

Universal Music Deutschland muss schlanker werden und spart zunächst bei den Personalkosten. Wie das Unternehmen heute auf Nachfrage von musikwoche bestätigte, treffen die Entlassungen vor allem die Kollegen im Universal Vertrieb und bei der Universal Marketing Group (UMG). Die Abteilungen von Peter Mucha und Joachim Kirschstein müssen demnächst mit weniger Mitarbeitern auskommen, wobei der Vertrieb den größeren Aderlass erbringt. Insgesamt trifft es 7,5 Prozent der Gesamtbelegschaft. Universal-Chef Tim Renner rechtfertigte den Schritt mit den gravierenden Veränderungen in der Handelslandschaft: "Noch nachhaltiger als der Musikmarkt selbst ist über die letzten Jahre die Anzahl der Musikhändler gesunken. Da wir zunehmend weniger Ansprechpartner haben, müssen wir strukturell darauf reagieren", so Renner. Die verbleibenden Händler seien meist straff und effizient organisiert, "mit dem 'one face for the customer'-Konzept reagiert der Universal Vertrieb darauf". Und auch bei der UMG sieht Renner plausible Gründe für den Rotstift: "Durch Brennen und Download hat der Compilation-Markt mehr gelitten, als jeder andere. Die Verluste in diesem Jahr betragen fast 50 Prozent", erklärt der Universal-Chef. Obwohl die UMG mit DVDs, Downloads und Brand Partnership in neuen Erlösfeldern erfolgreich antrete, könnten diese neuen Geschäftsbereiche "derartig starke Erruptionen noch nicht allein abfangen". Noch Mitte Oktober sah Renner die deutsche Niederlassung auf dem richtigen Weg, die nötigen Strukturanpassungen hätte Universal bereits hinter sich. Doch er ließ sich angesichts der internationalen Entlassungswelle beim Marktführer alle Optionen offen: "Über die Jahre hinweg haben wir in einem kontinuierlichen Prozess unsere Struktur und Kosten den Marktbedingungen angepasst. Das werden wir auch weiterhin tun müssen, damit wir gerüstet sind für die Zukunft."

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