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Recorded & Publishing

Steuererhöhung für Kombi-Produkte löst Empörung aus

Die Bundesregierung plant die Einführung des vollen Mehrwertsteuersatzes auf Zeitschriften und Bücher, die mit Gimmicks wie CDs oder DVDs erscheinen. Kritik an diesem Vorhaben kommt unter anderem vom DMV.

sadi05.12.2002 14:58

Die Bundesregierung plant die Einführung des vollen Mehrwertsteuersatzes auf Zeitschriften und Bücher, die mit Gimmicks wie CDs oder DVDs erscheinen. In einer am 3. Dezember abgehaltenen Pressekonferenz empörten sich führende Vertreter deutscher Verlage über dieses Thema. Dagmar R. Sikorski, Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV), wandte sich gegen die Pläne der Regierung und erläuterte den Nutzen einer CD als Beigabe zu einem Notenbuch: Die CD sei kein eigenständiges Produkt, sondern lediglich eine klingende Ergänzung, da zum Beispiel die Solostimme auf dem Tonträger fehle. Aus diesem Grunde entschied der Bundesfinanzhof vor einigen Jahren, dass der Steuersatz des Notenbuchs für das Kombi-Angebot insgesamt gelte. Sikorski wies zudem darauf hin, dass die vorgesehene Regelung im Widerspruch zum jüngst verabschiedeten Preisbindungsgesetz stehe. Auch Moritz von Laffert, Chef von AS Young Mediahouse, wies auf die Steigerung der Attraktivität einer Jugendzeitschrift hin, wenn diese mit einer Beigabe bestückt ist. "Beigaben machen den redaktionellen Inhalt für die Leser erlebbar." Alle Teilnehmer der Konferenz waren sich einig, dass die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf Kombi-Produkte zwangsläufig auch zu einer Preiserhöhung führen würde.

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