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Musik

Action CH-Rock eint Befürworter der Radioquote

Die Action CH-Rock lud kürzlich zu einem Podiumsgespräch. Urheber und Firmenvertreter einigten sich dabei auf die Forderung, Radiosender im neuen Radio-und Fernsehgesetz zu verpflichten, mindestens 20 Prozent Schweizer Musik zu senden.

uhu18.10.2001 14:25

"Der Marktanteil Schweizer Künstler beträgt 14 Prozent, der Schweizer Anteil im Radio dümpelt dagegen bei knapp sieben Prozent", stellte Action CH-Rock-Geschäftsführer Bruno Marty zur Eröffnung fest. "Wir sind seit Jahren das europäische Schlusslicht." Das sei inakzeptabel, deshalb forderte er einen Anteil von 20 Prozent. Dr. Martin Dumermuth, Vizedirektor des Schweizerischen Bundesamts für Kommunikation (BAKOM), betonte aber, dass die Schweiz aus drei Sprachregionen und drei kleinen Märkten bestehe. Verbunden mit der hohen Präsenz ausländischer Medien sei dies keine günstige Situation für eine breite Medienvielfalt. "Es ist wichtig, dass wir uns bei der Quotenforderung einig sind," ergänzte Gastgeber Marty und versprach, sich für alle Schweizer Urheber einzusetzen. Allerdings divergierten die Meinungen der Podiumsteilnehmer darin, ob eine Quote das Richtige Mittel sei. EMI-Chef Erwin Bach meinte, dass im Dialog mit den Sendern mehr zu gewinnen sei, und auch der Musiker Balts Nil von der Formation Stiller Has äußerte sich skeptisch. SUISA-Stiftungsrat Dr. Eugen David sprach sich dagegen für den Vorstoß aus: "Eigentlich bin ich gegen Quoten, sehe hier aber keine andere Möglichkeit mehr." Und Medienwissenschafter Dr. Frank Häneke meinte: "Nach zehn Jahren ergebnisloser Gespräche mit den Radioleuten ist es nun Zeit, konkrete Forderungen auf gesetzlicher Ebene zu stellen." Diese Meinung unterstützten auch Teilnehmer aus dem Publikum, darunter Musiker wie Polo Hofer und Natasha. Unter anderem verfolgten auch Suisa-Generaldirektor Dr. Alfred Meyer und Bruno Huber, Director A&R/Marketing National BMG Ariola Schweiz die Veranstaltung. Die Action CH-Rock erhielt schließlich den Auftrag, gegenüber Radio DRS die Interessen der Befürworter einer Radioquote zu vertreten.

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